Corona Impfung

Rund um die Corona-Impfung gibt es viele Fragen, die die Menschen bewegen: Welche Impfstoffe sind zugelassen? Wie funktionieren sie? Was sind mögliche Nebenwirkungen? Dr. Bernd Müllejans, Präsident unseres DRK-Kreisverbandes und DRK Landesarzt in Mecklenburg-Vorpommern, gibt im Interview wichtige Antworten und Informationen.

Dr. Müllejans

Stand: 19.01.2021 / Quelle: DRK-Bundesverband

Welche Rolle hat das DRK in der Impfkampagne?

Das Deutsche Rote Kreuz ist bundesweit bei Planung, Aufbau und Betrieb zahlreicher Impfzentren beteiligt – Mitte Januar 2021 engagierten sich die Helferinnen und Helfer des DRK an 270 der aktuell geplanten rund 400 Impfzentren. Im Land Mecklenburg-Vorpommern unterstützt das DRK bei konkret 5 von 12 Impfzentren weiterhin mit 16 mobilen Impfteams von gesamt 39 im Land. Die Durchführung der Aktivitäten geschieht auf Landes- bzw. Kreisverbandsebene. In welchem Rahmen und mit welchen Verantwortlichkeiten das DRK involviert ist, ist von Bundesland zu Bundesland sehr verschieden. Das DRK hilft beispielsweise beim Aufbau, unterstützt bei der Infrastruktur und mit Material (z.B. Einsatzfahrzeuge), sowie bei der Rekrutierung von Personal und steht beratend bei der Organisation der Impfzentren zur Verfügung. Gleichzeitig ist das DRK aber auch in einigen Bundesländern seitens der Verwaltung mit der gesamten operativen Durchführung der Impfungen in Impfzentren und mobilen Teams beauftragt worden.

Aktuell sind mehr als 3.000 DRK-Kräfte in Bezug auf die Impfzentren involviert, ein großer Teil davon ehrenamtlich. Auf lange Sicht wird aber eine hauptamtliche Struktur aufgebaut werden müssen, um die ehrenamtliche Helferschaft und die zahlreichen Abstrich-Teams zu entlasten, die im Übrigen nach wie vor in den Testzentren aktiv sind.

Wichtig: Das DRK unterstützt die Bundesländer und den öffentlichen Gesundheitsdienst bei der Umsetzung der Impfkampagne. Zuständig sind jeweils das Land und speziell die Gesundheitsbehörden (Gesundheitsministerium, Kreisverwaltung, Kommune, Landrat etc.) Die Registrierung und Terminvergabe organisieren die Länder ebenso wie die Umsetzung der Priorisierungen gemäß der Impfverordnung. Hier ist das DRK nicht beteiligt.

Wie viele Menschen können in den Zentren geimpft werden?

Das hängt von der Größe und der Anzahl des Personals und der Impfdosen ab.

Ein Beispiel aus Baden-Württemberg: In den Ulmer Messehallen können bis zu 120 Menschen pro Stunde geimpft werden, 1500 Menschen pro Tag. Pro Impfung rechnen wir etwa mit 15 Minuten (ärztliche Untersuchung, Information, Klärung möglicher Fragen, Impfung) plus 15 Minuten Beobachtungszeit, um allergische Reaktionen auszuschließen.

In Bayern soll es mindestens 92 Testzentren geben, in denen täglich insgesamt mehr als 30.000 Menschen geimpft werden können.

Das Land Mecklenburg-Vorpommern kalkuliert durchschnittlich etwa 150.000 EinwohnerInnen je Impfzentrum. Gesamt hat das Land MV 12 Zentren in Planung.

Als erstes werden die vulnerablen Gruppen geimpft (Priorisierung) - ist das sinnvoll?

In der ersten Zulassungsphase stehen nur der Impfstoff der Firmen BioNTech und Moderna zur Verfügung, die Anzahl der Impfdosen ist begrenzt. Laut Bundesministerium für Gesundheit werden bis Ende Februar 2021 insgesamt 6,4 Mio Dosen von BioNTech und Moderna zur Verfügung stehen, insgesamt sollen im ersten Quartal rund zwölf Millionen Impfdosen beider Hersteller in Deutschland zur Verfügung. Daher ist eine Priorisierung dringend erforderlich, die durch die Impfverordnung, den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO), des Ethikrates und der Leopoldina folgend, rechtssicher umgesetzt wird. Vulnerable Menschen (vor allem ältere und/oder kranke Menschen) müssen dringend zuerst geimpft werden, um zu verhindern, dass wir noch mehr Tote zu beklagen haben.

Allerdings leben viele dieser Menschen in Alten- oder Pflegeheimen und werden daher nicht in die Impfzentren kommen (können), um sich impfen zu lassen. Daher ist es wichtig, dass auch die mobilen Teams einsatzfähig sind. Das sind Impfteams, bestehend aus Ärztinnen und Ärzten und Assistentinnen und Assistenten, die gezielt Pflegeeinrichtungen anfahren, um dort die Impfungen zu verabreichen. Die mobilen Teams sind an die Impfzentren gekoppelt, auch hier ist das DRK involviert (z.B. durch Bereitstellung der Fahrzeuge und/oder Personal).

Mehr Informationen hier.

Wie kann ich ein Impfzentrum in der Nähe finden?

Für die Organisation und den Betrieb der Impfzentren sowie die Terminvergabe sind die Bundesländer zuständig. In den meisten Bundesländern werden Webseiten zur Terminvergabe sowie Telefonhotlines geschaltet, die Telefonnummer des ärztlichen Bereitschaftsdienstes 116117 dient als Zugangsnummer für die Terminvergabe. Informationen zur Organisation der Impfungen in den verschiedenen Bundesländern finden sich auf den Webseiten der Länderregierungen.

Wie erhalte ich einen Impftermin?

Die Terminvergabe und Einladungsmanagement werden von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt. Eine Übersicht gibt es hier.

Dürfen die Angehörigen Pflegebedürftiger auch geimpft werden?

Das Bundesgesundheitsministerium hat auf Empfehlung der Ständigen Impfkommission eine Reihenfolge der zu impfenden Personen festgelegt. Zur zweiten Gruppe mit hoher Priorität zählt jeweils eine enge Kontaktperson von pflegebedürftigen Menschen über 70, mit Demenz, mit einer geistigen oder körperlichen Behinderung oder jener Menschen, die aufgrund einer Organtransplantation besonders gefährdet sind. Die Prioritätenliste finden Sie hier.

Muss ein Corona-Schnelltest vor der Impfung durchgeführt werden?

Nein. Vor der Impfung werden die zu impfenden Personen nur auf Symptomfreiheit untersucht (u.a. durch eine Temperaturkontrolle).

Müssen alle Bewohnerinnen und Bewohner in den Einrichtungen geimpft werden?

Nein. Die Impfung ist vollkommen freiwillig.

Gibt es eine Impfpflicht für Pflegekräfte?

Nein. Die Impfung ist vollkommen freiwillig.

Warum ist das Impfen so wichtig?

Die Corona-Fallzahlen und -Todesfälle sind besonders in Pflegeeinrichtungen sehr hoch. Durch die Pflege lässt sich enger Köperkontakt nicht immer verhindern, was die Gefahr einer Ansteckung – trotz Schutzkleidung – erhöht. Daher ist es wichtig, dass sowohl Bewohnerinnen und Bewohner als auch Pflegepersonal geimpft sind, um eine Ausbreitung des Corona-Virus zu verhindern.

Was passiert mit Impfdosen, die übrig sind, z. B. weil zu impfende Personen nicht zum Termin erschienen sind? Werden DRK-Mitarbeiter bevorzugt?

In den vom DRK betriebenen Impfzentren gilt, dass keine „Selbstpriorisierung“ von DRK-Mitarbeitern stattfindet, sondern in solchen Fällen muss - in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden - eine selbstkritische Prüfung der Zugehörigkeit zu den anderen Prioritätsgruppen der Impfverordnung erfolgen. Es ist dann ausschließlich die Entscheidung der Behörden, welche Personengruppen dann in der Priorisierung vorzuziehen sind (z.B. Rettungspersonal etc.).

Mobile Impfteams

Wie arbeiten die mobilen Impfteams?

Die mobilen Impfteams sind in fast allen Bundesländern den jeweiligen Impfzentren angeschlossen. Sie werden von eigenen Teams oder von Hausärzten gebildet, um sogenannte „aufsuchende Impfungen“ in Senioren-, Pflege- oder Behinderteneinrichtungen durchzuführen. Die Impfleistung der einzelnen mobilen Impfteams pro Tag ist insbesondere abhängig von den Fahrzeiten und der Größe der Einrichtungen. Grundsätzlich ist die Impfung freiwillig. Die Einrichtung steht in direktem und vertrautem Kontakt zu den Bewohnerinnen und Bewohnern und wird in die notwendigen Vorbereitungen mit einbezogen.

Wie sieht die Vorbereitung einer aufsuchenden Impfung aus?

Die Vorbereitung und Durchführung der aufsuchenden Impfungen können von Bundesland zu Bundesland variieren. Meist ist die Einrichtung der zentrale Koordinator auch bezüglich der Terminanmeldung. Die Leitung der Senioren-, Pflege- oder Behinderteneinrichtungen (oder beauftragte Person) klärt mit den Bewohnerinnen und Bewohnern und deren Betreuern oder Bevollmächtigten, in Zusammenarbeit mit den behandelnden Hausärzten, die Impfbereitschaft ab. Hierzu werden die Aufklärungs-, Anamnese- sowie bei Zustimmung die Einwilligungsbögen der Bewohnerinnen und Bewohner (wo erforderlich unter Einbezug der rechtlichen Betreuer) vorbereitet und von der Einrichtungsleitung gebündelt. Sobald möglich, werden hierzu die erforderlichen Aufklärungsbögen und Informationsmaterialien seitens der Einrichtung bereitgestellt. Impfbereite Bewohner können ihren Aufklärungsbedarf idealerweise im Vorfeld mit dem Hausarzt oder am Impftermin mit dem impfenden Arzt klären.

Welche Aufgabe haben die mobilen Impfteams in den Einrichtungen?

Das mobile Impfteam besteht aus einer Teamleitung und Helferinnen und Helfern des DRK, die impfen (falls dies nicht der Arzt selbst durchführen will) und dokumentieren. Dazu kommen ein Mediziner und eine Apothekerin oder Apotheker oder eine entsprechend ausgebildete Fachkraft.

Für die Durchführung der Impfung der mobilen Impfteams kommen ausschließlich medizinische Fach-/Assistenzberufe in Betracht:

  • Notfallsanitäterinnen- und Notfallsanitäter
  • Rettungsassistentinnen und Rettungsassistenten
  • Rettungssanitäterinnen und Rettungssanitäter
  • Pflegekräfte
  • Medizinische Fachangestellte
  • Medizinstudenten höheren Semesters

Wie läuft die aufsuchende Impfung ab?

Gemeinsam mit dem Arzt/Ärztin und Helfern sucht das mobile Impfteam die Bewohnerinnen und Bewohner, die nicht mobil sind, in ihren Zimmern auf. Mobile Bewohnerinnen und Bewohner können aber auch - je nach Absprache in der Einrichtung in einem zentralen, für die Impfung vorgesehenen Raum in Begleitung des Pflegepersonals gebracht werden, um dort ihre Impfung zu erhalten. Alle Dokumente werden auf Vollständigkeit geprüft, Abweichungen dokumentiert. Dann erfolgt die Impfung. Nach dieser erfolgt in engen Zeitabständen eine Kontrolle durch das Personal, ob eventuell beim Impfling Nebenwirkungen auftreten, die dann auf einem Laufzettel dokumentiert werden. Für später auftretende Nebenwirkungen stehen der Einrichtung personalisierte Nebenwirkungskarten zur Verfügung.

Die Impfung der Mitarbeitenden einer Einrichtung erfolgt meist in einer so genannten „Impfstraße“, die in der Einrichtung in einem größeren Raum aufgebaut wird. Dazu gehört ebenfalls die Prüfung der Unterlagen, des aktuellen Gesundheitszustandes, die Impfung und die Kontrolle bzgl. Nebenwirkungen.

Medizinische Fragen

Warum sollte man sich gegen COVID-19 impfen lassen?

COVID-19 ist eine Erkrankung, die durch die Infektion mit SARS-CoV-2, dem sog. „Coronavirus“, auftreten kann. Der Krankheitsverlauf von COVID-19 kann unterschiedliche Symptome hervorrufen und unterschiedlich schwer ausfallen bis hin zu tödlichen Folgen. Da das Virus auch durch Menschen übertragen werden kann, die keinerlei Symptome zeigen, und generell sehr leicht übertragbar ist, breitet es sich – gerade auch in den mutierten Varianten – schnell aus.

Eine Impfung gegen COVID-19 wirkt in zweierlei Hinsicht: Sie schützt die geimpfte Person vor einer Erkrankung an COVID-19 und kann die Überlastung des Gesundheitssystems (nicht mehr aufnahmefähige Intensivstationen etc.) verhindern. Gleichzeitig erwartet man, durch die Impfung eine Immunisierung der geimpften Personen zu erreichen. Erste Studien diesbezüglich sind vielversprechend. Nur mithilfe einer Covid-19-Schutzimpfung lässt sich eine sogenannte Herdenimmunität der Bevölkerung erreichen und so die Pandemie unter Kontrolle bringen. Je mehr Menschen geimpft sind, desto weniger Wirte findet das Virus und kann sich folglich deutlich schwerer verbreiten. Mit der Senkung der Gesamtinfektionszahlen sinkt dann auch die Wahrscheinlichkeit von Mutationsbildungen des Virus.

https://www.zusammengegencorona.de/impfen/was-das-gesundheitspersonal-ueber-die-corona-schutzimpfung-wissen-muss/

https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID-Impfen/gesamt.html;jsessionid=07A9433D2CB9536B8BFB72026239A19E.internet101

Wie wird der Impfstoff verabreicht?

Für eine vollständige Immunisierung müssen sowohl im Fall des mRNA-Impfstoffs von BioNTech als auch im Fall des mRNA-Impfstoffs von Moderna zwei Impfungen erfolgen. Die zweite Impfstoffdosis muss – je nach Hersteller – mindestens 21 bzw. 28 Tage nach der ersten Impfung verabreicht werden, spätestens jedoch 42 Tage nach der ersten Dosis.

Bei der zweiten Impfung muss der gleiche Impfstoff wie bei der ersten verwendet werden, auch wenn verschiedene Impfstoffe verfügbar sind.

Die Impfstoffe müssen ausschließlich intramuskulär verabreicht werden, also in den Muskel gespritzt werden (in der Regel in den Oberarmmuskel des weniger belasteten Arms).

Andere Impfungen sollten möglichst nicht in den 14 Tagen vor der ersten Impfung, nicht zwischen den zwei Impfungen und nicht in den 14 Tagen nach der zweiten Impfung erfolgen. Dringend erforderliche Notfallimpfungen sind davon ausgenommen.

https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID-Impfen/gesamt.html;jsessionid=07A9433D2CB9536B8BFB72026239A19E.internet101

Welcher Impfstoff wird verabreicht?

In der Europäischen Union und damit auch in Deutschland werden bisher zwei Impfstoffe eingesetzt: der mRNA-Impfstoff von BioNTech (EU-Zulassung am 21.12.2020) und der mRNA-Impfstoff von Moderna (EU-Zulassung am 06.01.2021).

https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID-Impfen/gesamt.html;jsessionid=07A9433D2CB9536B8BFB72026239A19E.internet101

Wie wirksam sind die bisher zugelassenen Impfstoffe?

Die beiden Impfstoffe von BioNTech und Moderna haben in den klinischen Studien eine sehr große Wirksamkeit von 95 Prozent gezeigt. Das bedeutet, dass eine gegen COVID-19 geimpfte Person nach einem Kontakt mit dem Coronavirus mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht erkranken wird. Unklar ist jedoch noch, wie lange dieser Impfschutz anhält und ob Geimpfte möglicherweise noch Überträger des Coronavirus sein können.

https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID-Impfen/gesamt.html;jsessionid=07A9433D2CB9536B8BFB72026239A19E.internet101; https://www.zusammengegencorona.de/impfen/so-sicher-ist-die-corona-schutzimpfung/

Welche Impfreaktionen und Nebenwirkungen können nach der Impfung auftreten?

Zu mRNA-Impfstoffen, der Gruppe der Impfstoffe, zu denen auch die Präparate von BioNTech und Moderna zählen, liegen bereits gute und solide wissenschaftliche Erkenntnisse vor. Bei umfangreichen Tierversuchen mit mRNA-Impfstoffen gab es bislang keine Hinweise auf schwere Nebenwirkungen oder Schäden. Die klinischen Studien, die Voraussetzung für die Zulassung der mRNA-Impfstoffe gegen COVID-19 durch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) sind, waren sehr umfangreich und haben mehrere zehntausend Probanden eingeschlossen. Die Qualitätsanforderungen im europäischen Zulassungsverfahren sind sehr hoch.

Wie bei jeder Impfung, können jedoch auch nach der Corona-Schutzimpfung mit den beiden erwähnten Präparaten Impfreaktionen und Nebenwirkungen auftreten: In den klinischen Studien waren diesbezüglich am häufigsten Schmerzen an der Einstichstelle und Abgeschlagenheit sowie Kopfschmerzen zu beobachten.

Auch bei einem neuen Impfstoff gegen das Coronavirus ist es möglich, dass sehr seltene Nebenwirkungen (sehr selten heißt zum Beispiel 1 Fall auf > 10.000 Geimpfte) erst im Verlauf der weiteren Impfstoffkontrolle erfasst werden. Auch bei breiter Anwendung wird die Wirksamkeit, Sicherheit (zum Beispiel hinsichtlich des Auftretens seltener unerwünschter Wirkungen) und auch die Schutzdauer der Corona-Impfstoffe fortlaufend von den pharmazeutischen Unternehmen selbst sowie durch das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) und die Europäische Arzneimittelagentur überprüft und bewertet. Bei Hinweisen auf mögliche Nebenwirkungen kann damit sehr schnell reagiert werden.

https://www.zusammengegencorona.de/impfen/wirksamkeit-und-sicherheit/#faqitem=40a79979-7588-5f42-9065-380fc407479f; https://www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus/faq-covid-19-impfung.html#c19944; https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID-Impfen/gesamt.html;jsessionid=07A9433D2CB9536B8BFB72026239A19E.internet101

Wie ist es möglich, auf einmal so schnell sichere Impfstoffe zu entwickeln, wenn diese Verfahren sonst Jahre benötigen? Sind die neuen Impfstoffe ausgereift?

In der Regel dauert es 15 bis 20 Jahre, bis Hersteller einen Impfstoff zur Marktzulassung bringen. Dass es in der Corona-Pandemie um ein Vielfaches schneller ging, hat mehrere Gründe: Erstens verfügen Expertinnen und Experten über neue Technologien; zweitens können sie auf Erkenntnisse aus anderen Impfstoffprojekten gegen verwandte Viren aufbauen, drittens wurde erstmalig in einer beispiellosen wissenschaftlichen Anstrengung weltweit zeitgleich an diesem Projekt gearbeitet, wurden Ergebnisse in diesem Ausmaß miteinander geteilt und direkt an die Prüfbehörden weitergegeben. Mehrere Biotechnologieunternehmen konnten so innerhalb kurzer Zeit Impfstoff-Kandidaten entwickeln.

Doch auch für die Corona-Schutzimpfung gilt: Die Impfstoffe werden erst nach ausreichender Überprüfung auf den Markt gebracht (präklinische und klinische Phase, Zulassungsprüfung, Auflagen der Zulassungsbehörden und Marktzulassung, Nachzulassungsbeobachtung). Auch nach der Marktzulassung erfolgt eine ständige Kontrolle zur Erfassung der Wirksamkeit und möglicher Nebenwirkungen.

(Siehe auch Frage zum beschleunigten Zulassungsverfahren)

https://www.zusammengegencorona.de/impfen/so-sicher-ist-die-corona-schutzimpfung/; https://www.zusammengegencorona.de/impfen/wirksamkeit-und-sicherheit/#faqitem=40a79979-7588-5f42-9065-380fc407479f

Lässt das beschleunigte Zulassungsverfahren in der EU wichtige Prüfschritte aus?

Nein. Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) ist zuständig für die Genehmigung der klinischen Prüfungen in Deutschland und ist an der europaweiten Zulassung durch die europäische Arzneimittelbehörde EMA beteiligt. Das PEI und die EMA beschleunigen alle Prozesse rund um einen Impfstoff gegen COVID-19 und bewältigen diese mit erhöhtem Personaleinsatz. So können die Beteiligten oft vor Beginn des Zulassungsverfahrens erste Daten der Impfstoff-Entwickler sichten und bewerten. Die Unternehmen wiederum hatten bereits mit der Produktion begonnen, obwohl die Möglichkeit besteht, dass der entsprechende Impfstoff in der Erprobung scheitern und nach der unabhängigen Prüfung der Behörden nicht zugelassen werden könnte. Dieses Risiko nehmen die Hersteller in Kauf.

Grundsätzlich beschleunigen die Beteiligten die Testverfahren also nicht, indem sie Überprüfungen auslassen. Stattdessen führen sie die in der Regel nacheinander stattfindenden Studien teilweise parallel durch und bereiten die Zulassungsverfahren frühzeitig vor, mit unverändert hohen Anforderungen.

Das beschleunigte Zulassungsverfahren ist nicht zu verwechseln mit dem Notfall-Zulassungsverfahren, das in einigen anderen Staaten durchgeführt worden ist.

https://www.zusammengegencorona.de/impfen/so-sicher-ist-die-corona-schutzimpfung/

Was ist der Unterschied zwischen mRNA- und vektorbasierten Impfstoffen?

Alle Impfstoffe und Impfstoffkandidaten gegen COVID-19 basieren auf einem Grundprinzip: Sie präsentieren dem Immunsystem Teile (Antigene) des neuartigen Coronavirus. Dadurch baut der Körper eine Immunität gegenüber dem Erreger auf. Die Wissenschaft unterscheidet grundsätzlich drei Typen: Impfstoffe mit Vektorviren, Totimpfstoffe mit Virusproteinen sowie mRNA/DNA-Impfstoffe.

Impfstoffe mit Vektorviren: Vektorimpfstoffe enthalten für den Menschen harmlose Erreger, die sog. Vektoren. Sie tragen ein oder mehrere Moleküle (Antigene) des Krankheitserregers, um eine Immunantwort im menschlichen Körper auszulösen.

mRNA-/DNA-Impfstoffe: Genbasierte Impfstoffe kommen ohne Krankheitserreger oder deren Bestandteile (Antigene) aus. Sie enthalten lediglich Teile der Erbinformation des Virus – in Form von mRNA bzw. DNA. Diese stellen den Bauplan für ein oder mehrere Virusproteine bereit. Nach der Impfung nehmen einige wenige menschliche Körperzellen die mRNA oder DNA auf, die den Körperzellen als Vorlage dienen, um die Virusproteine (Antigene) selbst zu produzieren. Wichtig ist: Es wird nur ein Bestandteil des Virus gebildet, sodass ein Entstehen von kompletten Viren und deren weiterer Vermehrung im Körper des Menschen ausgeschlossen ist. Die neu gebildeten, ungefährlichen Virusproteine aktivieren das Immunsystem und erzeugen die schützende Immunantwort. Falls eine geimpfte Person später in Kontakt mit dem Coronavirus kommt, erkennt das Immunsystem das Antigen und bekämpft das Virus bzw. die Infektionskrankheit gezielt.

mRNA-Impfstoffe haben einen entscheidenden Vorteil: Sie verfügen über eine einfache Struktur und gewährleisten das Herstellen von vielen Millionen Impfdosen in nur wenigen Wochen.

Totimpfstoffe mit Virusproteinen: Dieser Impfstofftyp enthält abgetötete Krankheitserreger, die sich nicht mehr im menschlichen Körper vermehren können. Bakterien, Hefe oder Säugerzellen produzieren das Virusprotein, das später als Antigen im Impfstoff verwendet wird.

https://www.zusammengegencorona.de/impfen/so-sicher-ist-die-corona-schutzimpfung/

Verändern mRNA-Impfstoffe die DNA des Menschen?

Nach heutigem Wissensstand gibt es keinerlei Anzeichen dafür, dass mRNA-Impfstoffe die Gene des Menschen beeinflussen. Beim Menschen befindet sich das Erbgut in Form von DNA im Zellkern. Ein direkter Einbau von mRNA aus dem Impfstoff in die DNA ist nicht möglich, da sich die chemischen Strukturen voneinander unterscheiden. In 60 Jahren mRNA-Forschung hat die Wissenschaft noch nie beobachtet, dass mRNA aus dem Zellplasma in den Zellkern eindringt und somit das Erbgut verändern könnte. Wichtig ist auch: In fast allen Körperzellen befinden sich zu jedem Zeitpunkt zehntausende mRNA-Moleküle. Auch Viren, die beispielsweise einen Schnupfen verursachen, bringen regelmäßig mRNA-Teile in die Körperzellen ein – genauso wie das Coronavirus selbst, wenn sich eine Person mit diesem Erreger infiziert. Jedoch hat dieser Vorgang – genauso wie eine Impfung mit einem mRNA-Impfstoff – keine Auswirkungen auf das im Zellkern enthaltene Erbgut.

https://www.zusammengegencorona.de/impfen/so-sicher-ist-die-corona-schutzimpfung/

Wie immun sind Geimpfte gegen die derzeit auftretenden Mutationen des Coronavirus?

Die Mutation von Viren ist ein natürlicher Vorgang, bei dem sich das genetische Material des Virus verändert. Wenn ein Virus mutiert, heißt das nicht automatisch, dass die genetische Veränderung die Wirksamkeit des Impfstoffs beeinflusst. Neue Impfstofftypen wie die mRNA-Impfstoffe bieten zudem den Vorteil, dass sie schnell an Mutationen angepasst werden können. Nach aktuellem Stand der Wissenschaft ist davon auszugehen, dass die bisher beobachteten Virusmutationen keine Auswirkungen auf die Wirksamkeit der bisher zugelassenen COVID-19-Impfstoffe haben.

https://www.zusammengegencorona.de/impfen/wirksamkeit-und-sicherheit/#faqitem=d76cc085-94b1-5e11-bc50-ab620a495f7d

Dürfen bzw. sollen sich COVID-Genesene noch impfen lassen?

Nach dem jetzigen Kenntnisstand der Wissenschaft ist davon auszugehen, dass Menschen, die von einer Infektion mit dem Coronavirus oder COVID-19 genesen sind, zumindest vorübergehend über einen gewissen Schutz vor einer Erkrankung verfügen. Es liegen jedoch noch keine ausreichenden Daten über die Dauer und Qualität des Schutzes vor. Die Ständige Impfkommission (STIKO) stuft daher grundsätzlich eine Auffrischimpfung auch nach durchgemachter Coronavirus-Infektion als notwendig ein.

Personen, die eine nachgewiesene Infektion mit dem Coronavirus durchgemacht haben, sollten jedoch vorerst nicht geimpft werden. So kann der Impfstoff zunächst für Menschen verwendet werden, die bisher weder eine Erkrankung durchgemacht haben noch geimpft sind.

https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID-Impfen/gesamt.html;jsessionid=07A9433D2CB9536B8BFB72026239A19E.internet101

Birgt eine Impfung besondere Risiken für Schwangere oder eine gewünschte Schwangerschaft?

Schwangere werden aktuell nicht geimpft, da entsprechende Studien nicht vorliegen. An Schwangeren kann der Impfstoff aus ethischen Gründen nicht getestet werden – in Impf- und Medikamentenstudien ist eine Schwangerschaft generell ein Ausschlusskriterium. Daher gibt es für Schwangere keine Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO).

Schwangeren mit Vorerkrankungen und einem daraus resultierenden hohen Risiko für eine schwere COVID-19-Erkrankung kann in Einzelfällen nach Nutzen-Risiko-Abwägung und nach ausführlicher Aufklärung eine Impfung angeboten werden.

Es gibt keine wissenschaftlich belegten Daten dafür, dass die Impfstoffe von BioNTech oder Moderna zu Unfruchtbarkeit führen.

https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID-Impfen/gesamt.html;jsessionid=C7A539145132B75C86EC240BBE42F7C1.internet071

Vertrauenswürdige Webseiten für seriöse Informationen zur Corona-Schutzimpfung: