Presse und Service
Presse und Service | Foto: A. Zelck / DRKS

Engagierte Junge Sanitäter

„Junge Sanitäter“ engagieren sich in der Anklamer Schillerschule

Die Regionale Schule „Friedrich Schiller“ in Anklam hat einen Schulsanitätsdienst. Das ist das Ergebnis des Aktionstages „Jugendliche im Zeichen des Roten Kreuzes“, den der DRK Kreisverband Ostvorpommern-Greifswald e.V. gemeinsam mit der Schiller-Schule organisiert hat.

Unterricht einmal anders! Am frühen Morgen schon vor dem ersten Schulklingeln rückten die Fahrzeuge des Deutschen Roten Kreuzes an – mit dabei: die Feldküche, mehrere Katastrophenschutzwagen, ein Boot der Wassergefahrengruppe, die Hundestaffel und viele mehr. Doch beim Gucken allein sollte es nicht bleiben. Ziel des Aktionstages war unter anderem, dass die 130 Schülerinnen und Schüler der siebten bis zehnten Klasse selbst tätig werden und das Rote Kreuz hautnah erleben. „Ich finde es sehr bemerkenswert, dass unser DRK den Weg zum Nachwuchs also zu den Schülern in die Schule gewählt hat,“ betonte Anklams Bürgermeister Michael Galander zur Eröffnung.

Und dann hieß es: „Action“ auf dem Schulhof, im Schulgebäude, hinter der Turnhalle! Zwölf Stationen hatten die ehrenamtlichen und hauptamtlichen Helfer für die Mädchen und Jungen vorbereitet. So leitet beispielsweise Zugführer Detlef Wieseler den Aufbau einer Notunterkunft. Zunächst wurden Helme und Handschuhe aufgesetzt. Dann bauten die Jugendlichen ein Zelt auf – nicht irgendwie, sondern fachgerecht und geordnet –, Feldbetten wurden hineingestellt, und die Aufbau-Verständigung zwischen den jungen Leuten und den DRK-Helfern lief per Funk: „So etwas habe ich noch nie gemacht“, lachte eine blonde Siebtklässlerin, der das Sprechen ins Funkgerät zunächst etwa peinlich war, doch es klappte immer besser. Die Schülerinnen und Schüler waren mit viel Engagement bei der Sache. Und irgendwann standen Zelt und Feldbetten – eine Notunterkunft war errichtet worden.

Auch das Katastrophenschutzboot der Wassergefahrengruppe wurde zum Magneten für die Jungen und Mädchen, hier lernten sie, warum man welche Knoten an Bord braucht, wie die verschiedenen Rettungsmittel eingesetzt werden und warum es wichtig ist, einen Rettungsring beziehungsweise einen Wurfsack zielgenau werfen zu können. An dieser Sation war dann nicht nur Wissen, sondern vor allem Können gefragt – denn unter allen Schülern dieser Station wurde der Rettungsballzielwurf ausgetragen – eine Wettkampfdisziplin der Wasserwacht.

Sind die niedlich“, meinten besonders die Mädchen bei der ersten Annäherung an die Retter auf vier Pfoten. Doch dass die Vierbeiner nicht nur gut aussehen, sondern richtig was auf dem Kasten haben, merkten die Interssierten schnell. Verletzte aufspüren, Herrchen bzw. Frauchen auf die richtige Spur bringen – waren nur einige der Dinge, die es hier zu sehen gab. Die Schülerinnen und Schüler durften sich selbst als Verletzte probieren und erfahren, wie sicher die vierbeinigen Retter unter Anleitung arbeiten. „Das ist beeindruckend, mein Hund könnte das nie“, schmunzelte eine Zehntklässlerin.

Verbände anlegen, Wunden schminken, spielerisch finanzielle Kompetenz erwerben mit dem Schuldenspiel Kohlopolie, alles über Sex und Liebe, eine Station zum Thema Mobbing und die Frage, woher kommt des Rote Kreuz und wer hat es erfunden, rundeten den Aktionstag ab. Höhepunkt war dann aber doch der Betreuungszug, der Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer und die Helfer und Gäste mit den obligatorischen Nudeln mit Tomatensoße versorgte.

Henry Dunant – der Gründer des Roten Kreuzes – hatte vor über 150 Jahren die Idee. Was daraus geworden ist, kann sich auch an der Anklamer Regionalen Schule „Friedrich Schiller“ sehen lassen. Am Ende haben sich 23 Mädchen und Jungen entschieden: „Wir gründen einen Schulsanitätsdienst“ – geleitet wird dieser von Sportlehrerin Frau Hackbarth. Der DRK Kreisverband Ostvorpommern-Greifswald e.V. stellt das Starterpaket, die Schule hat es ermöglicht, dass der Schulsanitätsdienst ins Ganztagsangebot aufgenommen wird. „Ich wünsche unseren jungen Helfern und der Schule ganz viel Spaß und jede Menge Durchhaltevermögen“, so der Vorsitzende des DRK Kreisverbandes Ostvorpommern-Greifswald e.V. e.V., Dr. Bernd Müllejans. Inzwischen haben die Mädchen und Jungen bereits mit ihrem Ganztagskurs „Schulsanitätsdienst“ begonnen. Thema Nummer 1: Wie werden Wunden richtig versorgt.

Text: Anke Radlof

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